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KI ohne Komplexität: 7 praktische Einstiegsstrategien für den Mittelstand

Die digitale Transformation steht nicht still - und künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen: Bereits 27% der deutschen Unternehmen nutzen KI-Technologien in ihren Geschäftsprozessen (Quelle: Statista, Abruf Dezember 2024). Doch besonders im Mittelstand herrscht oft noch Zurückhaltung. Der Grund: vermeintlich hohe Kosten und technische Komplexität. Dieser Artikel räumt mit diesen Vorurteilen auf und zeigt sieben unkomplizierte Wege, wie mittelständische Unternehmen KI zielgerichtet einsetzen können.

1. E-Mail-Management automatisieren

Ihr Posteingang quillt über? Hier setzen erste KI-Tools bereits kostenlos an. Gmail’s intelligente Kategorisierung oder Microsoft Outlook’s Focused Inbox sortieren eingehende E-Mails automatisch nach Wichtigkeit. Ein praktischer Einstieg in die KI-Welt, der keine technischen Vorkenntnisse erfordert. Aber nicht nur das, denn das Vorsortieren ist das eine aber das Vorbereiten der Antworten sorgt letztlich für den Effizienzgewinn. Oft verbringen wir viel Zeit, damit die richtigen Worte in der Beantwortung unserer E-Mails zu finden, oder schlagen uns mit Schreibblockaden herum. Genau hier kann uns KI zur Seite stehen und helfen. Für diese Aufgaben würde ich jedoch keine Online- oder Cloud-KI Lösung von Drittanbietern verwenden. E-Mails enthalten oft vertrauliche Informationen, die niemanden etwas angehen als Sie und ihren Kommunikationspartner. 

Implementierungsschritte Vorsortierung:

  • Aktivierung der Smart-Features in bestehenden E-Mail-Programmen
  • Definition von Prioritätsregeln
  • Schulung der Mitarbeiter (30-60 Minuten)

Implementierungsschritte Antwort-Vorbereitung:

  • Installation von Ollama bzw. alternativer Tools
  • Prompting des LLMs
  • Schulung der Mitarbeiter (30-60 Minuten) 

2. Kundenservice verbessern

Chatbots sind nicht länger nur großen Unternehmen vorbehalten. Plattformen wie MobileMonkey oder ManyChat bieten kostengünstige Einstiegslösungen für automatisierte Kundenanfragen. Bevor Sie aber gleich losgehen und sich eine solche Lösung anschaffen, bedenken Sie wieder was passiert mit den Daten meiner Kunden? Auch hier ermöglichen lokale Instanzen von LLMs, dass Sie den Datenschutz für ihre Kunden gewährleisten. Zudem haben Sie damit auch größere Freiheiten bezüglich dem Finetuning (Anpassen), bestehender KI-Modelle. Alternativ bietet sich die RAG (Retrieval-Augmented Generation) Technik an um nicht ständig ein KI-Modell mit den neusten Informationen Finetunen zu müssen. Das ist jedoch immer mit zusätzlichen Aufwand verbunden.

Einfache Implementierung:

  • Identifikation häufiger Kundenanfragen (Fleißarbeit)
  • Formulierung von Standard-Antworten (Fleißarbeit)
  • Schrittweise Erweiterung des Funktionsumfangs (Fleißarbeit)
  • Integration von RAG

3. Dokumentenverarbeitung digitalisieren

Kostenlose OCR-Tools (Optical Character Recognition) wie Adobe Scan oder Microsoft Lens verwandeln Papierdokumente in durchsuchbare PDF-Dateien. Ein erster Schritt zur intelligenten Dokumentenverwaltung. Zudem gibt es auch gratis Bibliotheken oder Tools (z. B. ocrmypdf), um eine eigene Lösung zu entwickeln. 

Vergleich gängiger OCR-Lösungen:

  • Adobe Scan: PDF-Konvertierung, Texterkennung, Cloud-Integration
  • Microsoft Lens: Dokumentenscan, Whiteboard-Erfassung, Office-Integration
  • Google Drive: PDF-Durchsuchbarkeit, Drive-Anbindung

4. Terminplanung intelligent gestalten

KI-gestützte Terminplanungstools wie Calendly, etc. übernehmen die zeitraubende Koordination von Meetings. Sie lernen aus Verhaltensmustern und optimieren die Zeitplanung automatisch. Auch hier können Sie auf klassische LLMs in Kombination mit Tools wie n8n zurückgreifen, die für Sie das übernehmen. Mit etwas Geduld lassen sich entsprechende Workflows mit AI-Agents einrichten.

5. Content-Erstellung unterstützen

Kostenlose Versionen von KI-Schreibassistenten wie DeepL Write oder Google Docs Smart Compose unterstützen bei der Erstellung von Geschäftskorrespondenz und Marketing-Texten. Zudem gibt es Plugins für Office-Software die eine Integration von LLMs wie zum Bsp.: das Plugin localwriter für die Ollama-Integration in LibreOffice. Damit können Sie Text umformulieren oder erweitern lassen. Getreu nach dem Motto Schreibblockade war gestern.

Einsatzbereiche:

  • E-Mail-Kommunikation
  • Social Media Posts
  • Produktbeschreibungen
  • Standardbriefe
  • ...

6. Datenanalyse vereinfachen

Microsoft Excel’s Analysis Insights oder Google Looker Studio bieten bereits integrierte KI-Funktionen zur automatischen Datenanalyse. Sie erkennen Muster und erstellen aussagekräftige Visualisierungen. Alternativ lassen sich umfangreiche Datenanalysen auch über Python realisieren und die Bibliothek scikit-learn liefert sogar noch die richtigen Algorithmen fürs maschinelle Lernen dazu. Mit etwas Einarbeitung ist auch das realisierbar.

Praktische Anwendungen:

  • Umsatzprognosen
  • Kundenverhaltensmuster
  • Lagerbestandsoptimierung
  • ...

7. Prozessautomatisierung starten

Automation-Plattformen wie Zapier, Make, N8N oder Microsoft Power Automate (mit Gratisversion), etc. ermöglichen die Verknüpfung verschiedener Software-Tools und automatisieren wiederkehrende Aufgaben. Diese Tools erfordern in der Regel keine Programmierkenntnisse und lassen sich auch von Laien verwalten. 

Beispiel-Automatisierungen:

  • Automatische Rechnungserstellung nach Auftragseingängen
  • Synchronisation von Kundendaten zwischen verschiedenen Systemen
  • Automatische Social-Media-Postings
  • ...

Implementierungskosten im Überblick:

  • E-Mail-Management 1-2 Stunden
  • Chatbot 3-5 Stunden
  • Dokumentenverarbeitung 2-3 Stunden
  • Terminplanung 2-4 Stunden
  • Content-Erstellung 1-2 Stunden
  • Datenanalyse 4-6 Stunden
  • Prozessautomatisierung 5-8 Stunden

Fazit

Der Einstieg in die KI-Nutzung muss weder komplex noch kostspielig sein. Mit den vorgestellten Strategien können mittelständische Unternehmen schrittweise und risikofrei erste Erfahrungen sammeln. Wichtig ist der pragmatische Ansatz: Kleine, aber konkrete Verbesserungen bringen mehr als große, nie umgesetzte Digitalisierungspläne. Die vorgestellten Tools und Methoden ermöglichen einen sanften Einstieg in die KI-gestützte Prozessoptimierung - ohne das Budget zu sprengen oder die Organisation zu überfordern.